Als der November noch tat, als sei er Oktober, traf ich mich mit dem Schriftsteller Martin Ahrends. Es war mild, die Blätter noch an den Bäumen in wunderbaren Herbstfarben, das Licht weich und warm. Martin wünschte sich neue Portraitfotos, seine letzten professionellen Bilder sind schon einige Jahre alt, also trafen wir uns in Berlin am Schlachtensee für eine Outdoor-Fotosession.

Als Portraitfotografin komme ich Menschen nah, versuche, ihr Innerstes, den wunderschönen, wunderbaren Kern eines jeden Menschen, nach draußen zu locken, sichtbar zu machen und auf meinen Bildern festzuhalten. Martin ist ein feinfühliger Mensch, ein besonderer Mensch, mit einem direkten, sehr intensiven Blick. Der Schalk sitzt darin, aber auch so viel Tiefe. Wir hatten eine wunderbare, kurzweilige Zeit zusammen.

Und viel Spaß. Der dritte in unserer Runde wurde ein ausgeliehener Stuhl einer Gastwirtschaft, zu meinem Assistenten erkoren, der die wichtige Aufgabe hatte, den Reflektor im richtigen Winkel zu halten. Hat er gut gemacht, deswegen durfte er nach getaner Arbeit wieder zurück zu seinen Stuhlkollegen.

Es war der letzte warme, sonnige Oktobertag. Im November.